Fazit und Abschied… aber nur auf Zeit :)
Die letzte Wochenaufgabe bestand darin, ein Fazit über dieses Seminar zu ziehen. Wo soll ich anfangen? Meine Motivation das Seminar “Web 2.0 im Unterricht – Wie sinnvoll ist der Einsatz von Blogs, Wikis, Twitter & CO?” zu besuchen war sehr groß und so hatte ich mich gezielt hierfür entschieden.
Wie ich aber bereits in meinem Artikel Erste Schritte schrieb, hatte ich bisher wenig Erfahrungen mit dem Schreiben von Blogeinträgen. Lediglich eine erste kleine Homepage, die auch einen Bücherblog enthält, hatte ich Anfang dieses Jahres begonnen.
Was erwartete ich mir von diesem Seminar
Auf der Seite „Über mich“ beschrieb ich, dass ich neue Awendungsmöglichkeiten von Web 2.0 im Unterricht kennenlernen wollte. Das war in der Tat ein wichtiges Anliegen meinerseits. Insbesondere interessierte mich, wie man diese Tools im Unterricht sinnvoll einsetzen kann, welche Umsetzungsmöglichkeiten es gibt und wie entsprechende Projekte real in der Schule eingesetzt werden. Das bedeutet, ich wollte mich nicht nur mit theoretischem Wissen beschäftigen, sondern auch praktische Beispiele für Umsetzungen im Unterricht erhalten.
Und tatsächlich bot mir dieses Seminar die Möglichkeit mich mit einer Reihe von Anwendungsmöglichkeiten auseinanderzusetzen. Konkret zu nennen, wären hier zum Beispiel verschiedene Schulblogs, welche im Rahmen des Seminars analysiert wurden.
Darüber hinaus war die rechtliche Seite ebenfalls von großer Bedeutung. Es stellten sich mir unter anderen folgende Fragen:
- Was muss man bei der Verwendung von Blogs, die durch Schüler erstellt werden, beachten
- Welche grundsätzlichen Blogregeln gibt es
- Wie sieht es mit Bildrechten und dem Urheberrecht allgemein aus
- Benötigt man ein Impressum, Disclaimer, etc.
Auf alle diese Fragen wurde im Rahmen des Seminars eingegangen und sollten von uns durch die Arbeit in der Arbeitsgruppe unter der Verwendung des Seminarwikis beantwortet und zum Teil auch in Blogeinträgen festgehalten werden. Dadurch beschäftigte ich mich sehr intensiv mit diesen Fragen und würde behaupten, dass ich diese ohne Probleme aus dem Stehgreif beantworten könnte. Wer sich die entsprechenden Blogeinträge noch einmal ansehen möchte, sei auf die Verlinkungen in diesem Blogeintrag hingewiesen. Ansonsten können die entsprechenden Artikel auch gerne über die Tagwolke bzw. die Kategorien aufgerufen werden.
Ein weiterer wichtiger Grund, dieses Seminar zu besuchen, war die eigene Erstellung eines Blogs. Wenn man einen Blog im Unterricht einsetzen möchte, sollte man den Umgang mit diesem beherrschen. In unserem Seminar wurde WordPress verwendet. Da ich vorher keine Erfahrungen mit WordPress hatte, war dieses Programm für mich zunächst neu. Deshalb beschäftigte ich mich intensiv mit der Arbeit in WordPress. Ich hörte mir die erste Einführung im Seminar an, googlete die Verwendungsmöglichkeiten und sah mir verschiedene Tutorien bei YouTube an. Dies nahm einige Zeit in Anspruch, lohnte sich jedoch, da ich mich bereits in der ersten Woche mit den wichtigsten Funktionen vertraut machte und mich relativ schnell in diesem Programm zurechtfand. Bereits zu Anfang stieß ich ebenfalls auf die Möglichkeit WordPress selber zu hosten, worüber ich einen Blogbeitrag schrieb. Zu diesem Zeitpunkt wusste ich bereits, dass ich diese Möglichkeiteit ausprobieren möchte. Allerdings war mir noch nicht bewusst, wie schnell ich diesen Vorsatz in die Tat umsetzten würde.
WordPress selber zu hosten, kann ich uneingeschränkt weiterempfehlen. Wer Zeit und Muße hat, sollte dies ausprobieren. Es ergeben sich viele zusätzliche Möglichkeiten. So konnte ich zum Beispiel mehrsprachige Blogeinträge realisieren und viele anderere nützliche Plugins nutzen. Für den Einsatz in der Schule würde ich allerdings die einfache WordPressvariante verwenden, da sich die Einarbeitungszeit verkürzt, man keine eigene Internetadresse und Webspace benötigt und sich auch ansonsten weniger Gedanken um die Datensicherung, Virusbekämpfung und ähnlichen Problemen machen muss.
Die Schülerinnen und Schüler (SuS) können das Programm somit schneller nutzen und aktiv Blogeinträge schreiben. Trotzdem ist es meiner Ansicht nach sinnvoll, sich ebenfalls mit der selbstgehosteten Variante zu beschäftigen, da die SuS schnell auf dieses Thema stoßen und sich somit Fragen über Unterschiede etc. im Unterricht ergeben könnten. Es wäre ungünstig, wenn die Lehrkraft solche Fragen nicht beantworten könnte. Des Weiteren wäre zu überlegen, ob man SuS, die bereits Blogerfahrungen haben, die Möglichkeit bietet, einen selbstgehosteten Blog zu betreiben.
In Kursen des VZL beschäftigten wir uns mit grundsätzlichen Themen wie dem Computer, Internet & Multimedia, Schattenseiten des Web, sozialen und technischen Aspekten von Web 2.0 und Web 2.0 im Unterricht. Viele dieser Themen waren mir zwar schon bekannt, trotzdem empfand ich die Lerneinheiten als nützliche Möglichkeiten, sich mit diesen Themen auseinanderzusetzen.
Wir beschäftigten uns mit vielen weiteren Themen, wie zum Beispiel der Net-Generation oder der grundsätzlichen Sinnhaftigkeit von neuen Medien im Unterricht.
Wurden meine Erwartungen erfüllt
Durch die breite Fächerung der verschiedenen Seminarinhalte, die Arbeit in den Gruppen, die teilweise 3-4 Stunden wöchtentlich an Zeit in Anspruch nahm und darüber hinaus die Reflexion im Blogeintrag, bleibt festzuhalten, dass meine Erwartungen mehr als übertroffen wurden. Man hat sich intensiv mit den Themen auseinander gesetzt, aber was noch viel wichtiger ist, eigene Web 2.0-Tools selbständig verwendet. Damit bot sich einem die Möglichkeit eigene Erfahrungen zu erwerben, die später für den Einsatz in der Schule wichtig sind. Durch die Präsentationen der einzelnen Arbeitsgruppen hatte man ebenfalls Gelegenheit an den Erfahrungen der anderen Seminarteilnehmer teilzuhaben. Natürlich war dies auch über deren Blogeinträge und Kommentare möglich.
Insgesammt ist festzahlten, dass mir das Seminar sehr gut gefallen hat und ich dieses uneingeschränkt weiterempfehlen und jeder Zeit wieder belgegen würde. Meine Motivation, die zu Beginn des Seminars sehr hoch war, ist nicht im Laufe des Seminars abgesunken, sondern sogar noch gestiegen.
Würde ich Web 2.0 Tools wie Blogs, Wikis, Twitter & Co. selber im Unterricht verwenden
Diese Frage ist definitiv mit ja zu beantworten. Ich denke, wenn man sich ein gutes Konzept überlegt, dieses ausarbeitet, kann dies den Unterricht definitiv erweiteren. Den SuS bieten sich neue, interessante Lernmöglichkeiten, die viele SuS sogar motivieren dürften. Natürlich liegt der Erfolg, wie bei jedem Unterricht, auch in der Umsetzung und Motivation der Lehrkraft. Diese hat einen entscheidenden Einfluss auf den Erfolg dieser Tools. Bevor man sich an die Umsetzung in der Klasse wagt, sollte man sich deshalb ausgiebig mit Ihnen beschäftigen, geeignete für den Unterricht auswählen und sinnvoll einsetzen. Es bringt nichts, diese einzusetzen, ohne sich vorher über die Ziele, etc. Gedanken zu machen. Ebenfalls sollte der Zeitaufwand beachtet werden, der durch die Lehrkraft zusätzlich aufzuwenden ist. Gerade zu Beginn müssen eventuell vorbereitende Wikis, Blogs, etc. erstellt werden, die den SuS bei der Umsetzung helfen. Darüber hinaus sollte die Lehrkraft regelmäßig Feedback geben und die erstellten Blogeinträge, etc. der SuS tatsächlich lesen.
Fazit
Bei richtiger Umsetzung ist der Einsatz von Blogs, Wikis & Co. im Unterricht durchaus sinnvoll und zeitgemäß. Es ist allerdings eine Menge Vorarbeit zu leisten und regelmäßig Zeit zu investieren. Vorbereitungszeit fällt aber immer bei gutem Unterricht an und wenn das Konzept einmal steht kann dies in ähnlicher Form auch in weiteren Unterrichten verwendet werden. Die größte Arbeit für die Lehrkraft liegt in der Erarbeitung eines Konzepts und den Vorarbeiten, die für die SuS benötigt werden. Wenn dieses Konzept einmal stehen, alle Vorarbeiten geleistet sind, fallen zwar noch routinemäßige Arbeiten an, doch sollte dies auch bei gewöhnlichen Unterrichten der Fall sein.
Besonders wichtig ist, das Unterricht nie statisch sein sollte, sondern sich immer den Bedürfnissen der SuS anpassen sollte. Somit muss normaler Unterricht genauso evaluiert und eventuell angepasst werden, wie Unterricht der mit Blogs, Wikis & Co. gestaltet wird.
Wieso schreibe ich Abschied auf Zeit?
Zum einen fand ich die Arbeit in diesem Seminar so spannend, dass ich mir überlege einen eigenen Blog zu schreiben, zum anderen möchte ich in jedem Fall das Seminar zur Medienpädagogik besuchen. Selbst der hohe Arbeitsaufwand, im Gegensatz zu den meisten anderen erziehungswissenshaftlichen Grundlagenseminaren (EGL), kann mich von diesem Vorhaben nicht abbringen. Jetzt benötige ich lediglich noch etwas Glück bei der Seminarvergabe im nächsten Semester. Aber selbst, wenn ich keinen Platz bekommen sollte, würde ich meine Semesterplanung so verschieben, dass ich dieses Seminar zu einem späteren Zeitpunkt belegen könnte.
Aus diesem Grund, bis bald 🙂
Richtig spannend für Unterricht, der historischen Bezug hat (Deutsch, Geschichte, Religion etc.): Lasst die Schüler ein Facebook-Profil einer historischen Figur erstellen und auch Eingaben machen wie Hobbys, Lebensmotto, Biografie, Vorlieben etc. Ich habe so ein Experiment mal am Rande mitbekommen und die SuS waren begeistert. Es ist nah an ihnen dran und gemeinsam wird erarbeitet, was es mit der Person auf sich hat, wer sie war und was ihre Themen sind. Bei erwähntem Beispiel wurde es mit Martin Luther gemacht und das brachte höchstspannende Ergebnisse zu Tage. Empfehlenswert für Schüler ab 14 Jahren. 🙂 Das nur als Tipp.
Danke für den Tipp. Hört sich spannend an. Bei Gelegenheit werde ich das mal ausprobieren 🙂