Videoanalyse: Teaching in the 21st century

Zu dieser Woche hatten wir den Aufgabe folgende YouTube Videos in unserer Arbeitsgruppe zu diskutieren und die Ergebnisse im Seminarwiki festzuhalten.

Das erste Video heißt „You can´t be my teacher“. Es ist ein ca. 7-8 jähriger Junge zu sehen, der scheinbar den Lehrer von heute in Frage stellt.

Dies geschieht, durch provokative Fragen des Schülers an den Zuschauer. Er fragt zum Beispiel: „Willst du mich in der Schule unterrichten?“ oder „Möchtest du, dass ich den ganzen Tag auf der Schulbank sitze?“, „Sind das deine Lehrmethoden?“ Des weiteren stellt er Fragen, ob sich der Zuschauer/Lehrer mit Internet, Computer und digitalen Welt auskennt. Er fragt, ob er ihn tatsächlich unterrichten kann, wenn er sich nur mit veralteten Lehrmethoden auseineinandersetzt. Weiterhin stellt er die Frage, ob der Zuschauer/Lehrer überhaupt lernen möchte, wie die digitalen Medien zu nutzen sind, um den Schüler auf die Welt in der er später Leben muss vorzubereiten. Wenn der Zuschauer/Lehrer Angst vor der Nutzung der digitalen Medien hat und lediglich mit alten Methoden arbeiten will, soll er nach Ansicht des Jungen lieber Platz für jemand anderen machen, der sich mit der digitalen Welt auskennt. In diesem Fall kann er nicht sein Lehrer sein.

Das zweite Video heißt „How will you teach me in the 21st century?“ Es zeigt abwechselnd Szenen wie früher gelernt wurde und wie heute gelernt werden sollte. Dabei wird ebenfalls gefragt, wie der Lehrer vor hat zu unterrichten, welche Methoden er nutzt und welche für die heutige Welt angemessen sind. Weiterhin werden die Kompetenzen, die in einer digitalen und vernetzten Welt wichtig sind, gezeigt. Das Video spricht den Zuschauer direkt an und fordert ihn dazu auf, von seinen alten Methoden wegzukommen und Lehrmethoden zu nutzen, die für die Zukunft der Kinder wichtig sind.

Beide Videos gehen in die selbe Richtung. Sie wollen den Lehrer von heute davon überzeugen, dass er seine Unterrichtsmethoden an das digitale Zeitalter anpasst. Allerdings ist das zweite Video moderater. Es greift den Zuschauer nicht direkt an und fordert ihn dazu auf seine Unterrichtstätigkeit einzustellen, sondern es ermuntert ihn in die digitale Welt einzusteigen und ihr Potenzial zu nutzen.

Weiterhin implizieren die Videos, dass man nur dann Lehrer sein kann, wenn man sich mit der Lebenswelt der Kinder auskennt und auseinandersetzt, weil man nur dann versteht was sie denken, wie sie leben und fühlen. Dies wird ganz besonders im ersten Video deutlich.

Sicherlich ist es in der heutigen Zeit besonders wichtig, die Schüler auf die Welt von morgen vorzubereiten. Allerdings stellt sich  die Frage, ab welchem Alter der Umgang mit digitalen Medien sinnvoll ist. Im ersten Video war das Kind noch sehr jung. Sicherlich ist auch schon in diesem Alter ein Einsatz von digitalen Medien sinnvoll, allerdings ist die Frage in wie weit dieser Einsatz gehen sollte. Nach der Ansicht von Manfred Spitzer, sollten digitale Medien aus der Schule und dem Alltag der Kinder verbannt werden, weil sie die Gehirnentwicklung schädigen und sich negativ auf die Schulleistungen auswirken. Er bemängelt insbesondere den hohen Medienkonsum im Kindes- und Jugendalter und geht weiterhin darauf ein, dasss der Computer vom Lernen abhält, da sich die Kinder- und Jugendlichen mit den anderen Vorzügen, die der Computer bietet, beschäftigen (Digitale Demenz).

Sicherlich liegt die Wahrheit dazwischen. Digitale Medien komplett aus der Schule zu verbannen wäre keine Lösung. Aber ab welchem Alter ist ihr Einsatz sinnvoll und in welchem Maße sollten sie integriert werden? Auch zuhause sollte ein Umgang mit der digitalen Welt möglich sein. Hier müssen allerdings die Eltern Regeln schaffen, die einen sinnvollen Umgang mit den digitalen Medien garantieren. Um diesen sinnvollen Umgang zu gewährleisten, müssen sich allerdings Lehrer wie Eltern für diese neue Lebenswelt interessieren und sich selber mit dieser beschäftigen.

Wer mehr zum Buch von Manfred Spitzer wissen möchte, der sei auf meinen Bücherblog verwiesen. Hier habe ich den Inhalt des Buches zusammengefasst: Spitzer, Manfred: Digitale Demenz